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Tipps & Infomaterial

Inklusion bedeutet, keine Person von vornherein auszuschließen – zum Beispiel nicht aufgrund ihrer körperlichen Merkmale oder Fähigkeiten, Herkunft oder ihres Geschlechts, ob mit oder ohne Behinderungen.

Jeder Mensch sollte innerhalb der persönlichen Grenzen mitmachen können. Man sollte ständig daran arbeiten, Hürden niedrig zu halten und Grenzen weiter zu verschieben.

Für Menschen mit Behinderungen ist es nicht selbstverständlich, an Sport- und Bewegungsangeboten in ihrer Umgebung teilzunehmen.

Aber Sport ist für jeden wichtig. Sport fördert die körperliche und geistige Gesundheit. Sport ermöglicht soziale Kontakte. Und Sport ist wertvoll für die persönliche Entwicklung.

Wie lassen sich inklusive Sportangebote also umsetzen?
Dieser Ratgeber soll praktische Hinweise geben.

Was braucht es für die Teilnahme von Menschen mit Behinderungen?

Um Menschen mit Behinderungen die Teilnahme am Sport zu ermöglichen, gibt es unter anderem folgende wichtige Dinge zu beachten:

Zwei Personen geben sich ein High Five

Umgang miteinander

Gegenseitiges Verständnis, Anerkennung und Respekt sind grundlegend in Sportgruppen. Durch einen offenen Dialog lassen sich Unsicherheiten mit Sportler:innen klären.

Man sollte individuelle Leistungen wertschätzen und versuchen, nicht zu vergleichen, um die Einzigartigkeit jeder Person zu betonen.

Übungsleiter:innen haben eine wichtige Vermittlerrolle. Sie bauen Hemmschwellen ab und stärken das Miteinander in der Gruppe. Das Besprechen ungewohnter Verhaltensweisen im Vorfeld kann Verunsicherungen mindern und Verständnis fördern.

Mann mit Brille

Didaktik und Methodik für inklusive Sportangebote

Wir empfehlen, Fortbildungen für Trainer:innen zu inklusiven Sportangeboten zu nutzen.

Fortbildungen werden beispielsweise von Special Olympics, dem Österreichischen Behindertensportverband (ÖBSV) oder anderen Sportverbänden angeboten.

Wichtig ist auch der Austausch mit:

  • Pädagogischen Fachkräften
  • Vereinen
  • Familien

Trainings-Übungen sollten vereinfacht und Aufgaben schrittweise erklärt werden. Es ist am besten, wenn man es vorzeigt. Anstatt strikter Bewegungs-Anweisungen sollten Aufgaben gestellt werden, die verschiedene Lösungswege zulassen.

Die Kommunikation sollte in kurzen, klaren Sätzen mit Pausen erfolgen. Zur Unterstützung des Gesagten sollte man visuelle Hilfsmittel wie Fotos oder Zeichnungen nutzen. Stetige Wiederholungen fördern die Routine-Bildung und unterstützen ein inklusives Trainings-Umfeld.

Weiterführende Infos und Links:

Frau mit Schwimmbrille

Unterstützung der Sportler:innen

Für inklusive Sportangebote ist es wichtig, dass man sich über notwendige Hilfestellungen abspricht. Dabei sollten auch die Eltern, Betreuer:innen oder Assistent:innen einbezogen werden. Es sollte besprochen werden, ob eine Begleitung erforderlich ist – vielleicht ist dies auch nur anfangs nötig. Und es ist wichtig, eventuelle medizinische Faktoren zu klären.

Jeder Sportverein oder -betrieb sollte eine interne Ansprechperson für die Belange von Sportler:innen mit Behinderungen benennen. Damit haben die Sportler:innen eine Person, die sie bei Fragen kontaktieren können.

Für die Wegeassistenz können informelle Lösungen wie Fahrgemeinschaften hilfreich sein. Sportanbieter:innen können hierfür ihre Mitglieder vernetzen.

Die Möglichkeit für Kennenlernen und Probetrainings sowie eine Vorbegehung der Sportstätte bieten Orientierung.

Wir empfehlen außerdem ein Buddy-System. Dabei kann man ein aktives Mitglied als Mentor:in für neue Mitglieder einsetzen.

Ein wichtiger Hinweis zum Haftungsausschluss ist, dass dieser gegebenenfalls mit einer Erwachsenenvertretung geklärt werden muss.

Weiterführende Infos und Links:

Gruppenfoto mit Sportlern

Formen von inklusiven Sportangeboten

Dies sind ausgewählte Möglichkeiten, Sport für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu machen:

Probetrainings

Um Barrieren Schritt für Schritt abzubauen, kann es sich anbieten, einzelne Trainingseinheiten zum Ausprobieren anzubieten.

Inklusive Veranstaltungen

Eine Veranstaltung kann ein erstes Kennenlernen zum Austausch ermöglichen und das Thema Inklusion sichtbar machen.*

Zur Verfügung stellen von Sportanlagen/Ressourcen

Menschen mit Behinderungen können eure Sportanlagen mieten und nutzen. Möglicherweise gibt es soziale Einrichtungen in der Nähe, auf die ihr mit diesem Angebot aktiv zugehen könnt.

Unified Trainings und Bewerbe

Menschen mit und ohne Behinderungen machen gemeinsam Sport im Verein:
Unified Sport - Special Olympics Österreich

Regelmäßige Trainings

Idealerweise nehmen Sportler:innen regelmäßig an Trainings teil. Dies kann mit oder ohne Unterstützung von außen (z.B. durch Freizeitassistenz) stattfinden.

Basierend auf dem Inklusionsstufenmodell von Gruber & Doppelhofer, 2018

*für Tipps zur Gestaltung einer inklusiven Sportveranstaltung > siehe INIS Leitfaden

Gruppe beim Fussballspielen

Warum inklusive Sportangbote
so wertvoll sind

Sport spielt eine wesentliche Rolle für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Sowohl körperlich als auch mental. Durch körperliche Aktivität wird nicht nur die körperliche Fitness gefördert, sondern auch die geistige Gesundheit. Regelmäßige Bewegung stärkt das Immun-System und reduziert Stress.

Sport hat nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern auch soziale. Man kann neue Leute kennenlernen und die Gemeinschaft fördern. Wenn man an sportlichen Aktivitäten teilnimmt, kann das Selbstwert-Gefühl verbessert werden. Außerdem kann Sport Glücksgefühle auslösen, da während der körperlichen Betätigung Glückshormone im Gehirn freigesetzt werden.

Auch Sportanbieter:innen profitieren von inklusiven Sportangeboten. Ein inklusives Sportangebot bietet Einblicke in verschiedenste Lebenswelten und eröffnet neue Sichtweisen, indem es Menschen verschiedener Hintergründe zusammenbringt. Das ermöglicht ein besseres Verständnis der Vielfalt innerhalb unserer Gesellschaft. Und inklusive Sportanbieter:innen leisten einen wichtigen Beitrag zum Abbau von Barrieren.

„Das gemeinsam etwas tun, sich zusammen bewegen und gemeinsam ein Ziel erreichen schweißt zusammen und gibt uns ein „Wir-Gefühl“, welches unser Leben unglaublich bereichert.

Durch die Sportler:innen habe ich gelernt, dass es viele Lösungswege für verschiedenste Herausforderungen gibt. Ich darf mich immer wieder neu erfinden und neue Ideen und Konzepte, sowie Methoden für Bewegungsaufgaben entwickeln. Da wird mir definitiv nicht fad.“

—Trainerin Anna Doppelhofer, sportundmehr.at

Möglichkeiten der Assistenz in Bewegung und Sport

  • Freizeit-Assistenz kann von Menschen mit Behinderungen beantragt werden. In der Steiermark gibt es einen Maximal-Anspruch von 200 Stunden pro Jahr (Stand April 2024). Der/die Sportler:in muss den Antrag bei der Bezirkshauptmannschaft oder dem Magistrat selbst stellen. Der Antrag ist kostenlos. Freizeitgestaltung - Verwaltung - Land Steiermark
  • Unter bestimmten Voraussetzungen können Menschen mit Behinderungen ein persönliches Budget beantragen. Persönliches Budget - Sozialserver - Land Steiermark
  • Zur Beratung zu Rechtsansprüchen und Finanzierungs-Möglichkeiten gibt es Beratungsstellen für Rechtsfragen von Menschen mit Behinderungen.

Hinweis: Der Haftungsausschluss muss gegebenenfalls mit einer Erwachsenenvertretung geklärt werden.

Unterstützungs­möglichkeiten für Sportanbieter

Baut euch ein Inklusions-Netzwerk auf. Neben der Unterstützung durch die Sportdachverbände sind dies wichtige Kontakte:

Fragt außerdem beim Sportamt/-referat eurer Gemeinde/Stadt oder beim Land an, ob Unterstützungsmöglichkeiten angeboten werden.

Zur Finanzierung – möglicherweise bekommt ihr finanzielle Unterstützung durch Fundraising und/oder Sponsoren, die sich für Inklusion einsetzen möchten.

Wir vernetzen und unterstützen auch gerne beratend.
Kontaktiert uns:

sportfinder@lebensgross.at